Dabbing

Dabbing bzw. oft auch als Dabben bezeichnet, bedeutet frei übersetzt „tupfen“ und beschreibt damit die Bewegung, die beim Erhitzen von Cannabis-Konzentraten auf heißen Oberflächen erzeugt wird. Grundsätzlich wird darunter das Inhalieren von wirkstoffhaltigen Konzentraten verstanden. Diese Konzentrate, die dafür verwendet werden, heißen Dabs. Diese hochkonzentrierten Mixturen verfügen in der Regel über einen Cannabinoid-Gehalt von etwa 75% (in Ausnahmefällen sogar mehr) und können auf verschiedenste Weise aufgenommen werden.

Anwendung

Um Dabs verwenden zu können, wird eine Dabpfeife aus Glas benötigt. Zudem ist eine Röhre mit Glassockel, dem klassischen Dabtupfer, ein Nagel sowie eine Flamme erforderlich. Damit das Konzentrat in Dampf umgewandelt werden kann, wird eine sehr heiße Oberfläche benötigt. Um Dampf zu erzeugen, wird die Spitze des Nagels erhitzt und anschließend einen Tropfen Öl darauf getropft. Dabei unterscheidet man zwischen Nägeln mit Dome (Kuppel) oder ohne. Ohne Kuppel erhitzen die Nägel viel schneller und sind dadurch besser für das regelmäßige Dabbing geeignet. Nägel mit Kuppel gelten hingegen als sicherer.

Herstellung

Die Herstellung der verschiedenen Dab-Arten ist ein zeitaufwendiger Prozess. Mithilfe von Lösungsmitteln werden die Teile von der Cannabispflanze getrennt, die die höchste Konzentration an Cannabinoiden aufweisen. Dadurch wird Cannabis in stark konzentrierten Dosen und damit mit einer großen Wirkkraft hergestellt.

Um Dabs herzustellen, gibt es verschiedene Methoden. Folgende sind am häufigsten bekannt:

  • Butan-Hönigöl (BHO)
  • Propan-Honigöl
  • CO2

Am häufigsten wird Butan-Hönigöl (BHO) oder Propan genutzt. Bei beiden Methoden dienen Butan bzw. Propan als Lösungsmittel, um die entscheidenden Elemente aus der Cannabispflanze zu extrahieren. Dabei handelt es sich um Trichome der Cannabis-Pflanze. Diese winzigen Trichome bestimmen maßgeblich den charakteristischen Geschmack des Dabs. Anschließend werden die gewonnenen Extrakte gereinigt. Damit wird sichergestellt, dass sich keine giftigen Rückstände im Konzentrat befinden. Als lösungsmittelfreie Extraktion gilt die Herstellungsmethode mittels CO2. Diese erzeugt Cannabiskonzentrate, die lt. Meinungen einiger Konsumenten gesünder sein soll.

Arten

Der Begriff „Konzentrat“ ist mittlerweile gleichbedeutend mit Dabben geworden und kann auf eine Vielzahl von cannabinoidhaltigen Produkten wie Ölen, Tinkturen und Extrakte zum Verdampfen angewandt werden. Zu den gängigsten Arten von Konzentraten zählen Shatter, Wax und Budder.

Mittlerweile gibt es für jeden Geschmack eine Konzentrat bzw. Dab-Art, abhängig von gewünschtem Aroma und Konzentrat. Die unterschiedlichen Dabs variieren bezüglich des THC-Wertes stark. THC steht für Tetrahydrocannabinol und bewirkt den Rauschzustand.

Shatter
Eine der bekanntesten Dab-Arten ist Shatter, das sehr hart sowie glasartig ist und Bernstein ähnelt; es tendiert zu einem hohen THC-Anteil. Die Mehrzahl der Shattersorten weisen einen Wirkstoffgehalt zwischen 70 und 90 % auf.

Wax (Wachs)
Eine weitere populare Dab-Art ist Wax bzw. Wachs, das eine sehr weiche Textur besitzt und damit einfach zu verwenden ist. Der THC-Wert kann hier bis zu 80 % betragen.

Sugar Wax
Zuckerwachs weist eine härtere Konsistenz als reines Wachs auf, hat mit durchschnittlich 60 bis zu 90 % einen ebenfalls sehr hohen THC-Wert und einen starken Geschmack.

Live Resin
Live Resin hat in der Regel einen hohen THC-Gehalt zwischen 80 und 90 % oder noch höher und wird mithilfe der Extraktion von frischen anstatt von getrockneten Blüten aus Cannabis hergestellt.

Crumble
Auch Crumble, ein krümeliges Wachs (manchmal pulverähnliche Substanz), wird oftmals verwendet. Bei der Herstellung dieser Dab-Art werden während des Extrahierens verschiedene Vakuummengen und Temperaturen verwendet. Der durchschnittliche THC-Gehalt liegt hier zwischen 60 und 80 %.

Budder
Bei Budder verrät der Name bereits die Konsistenz: Diese Dab-Art ist so geschmeidig wie Butter und sehr mild, der THC-Anteil beträgt zwischen 50 und maximal 70 %.

The Pure
Ein weiteres Dab ist Pure, das eines der stärksten Formen aller Cannabiskonzentrate ist; der THC-Gehalt liegt bei nahezu 99 %. Bei diesem Konzentrat handelt es sich um eine klare Flüssigkeit.

Rosin
Für die Herstellung dieses Cannabisexktrakttyps werden gehärtete oder getrocknete Cannabisblüten erhitzt. Werden die Blüten unter Hitzeeinwirkung zusammengepresst, wird Harz abgesondert. Gewöhnlich hat Rosin einen THC-Gehalt von etwa 60 %.

Vor- und Nachteile

Dabbing weist gewisse Vor- und Nachteile auf. Ein großer Vorteil ist das Nichtvorhandensein von Nikotin beim Dabbing. Da das reine Konzentrat aus der Cannabis-Pflanze gewonnen wird, muss kein Tabak vermischt werden. Dabbing wird daher in einigen Ländern demnach medizinisch eingesetzt. Durch das reine Konzentrat kann der Konsument den THC-Anteil auf bis zu 50 % reduzieren. Erwiesenermaßen ist Cannabis im medizinischen Bereich hilfreich und kann somit vor allem bei chronischen Schmerzen helfen. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Anwendung und Herstellung der Dabs.

Durch das reine Konzentrat gab es vereinzelt Fälle, bei denen der Cannabis-Konsum zu einer Überdosis führte. Ein weiterer Nachteil des Dabbings ist, dass der Herstellungsprozess chemische Substanzen beinhaltet. Unfälle sind dadurch nicht auszuschließen.

Weblinks